Der Wille ist da, aber die Mittel sind beschränkt
Spielbericht vom 8. Spieltag der Oberliga Nordrhein - erschienen im Solinger Tageblatt
Gute Zeiten, schlechte Zeiten - beim Oberligisten 1. FC Union Solingen geht es weiterhin auf und ab. Nach dem Hoch am vergangenen Spieltag mit dem Sieg gegen den KFC Uerdingen, folgte unter der Woche die Pokalniederlage in Kapellen und gestern eine bittere 0:2-Pleite (0:1) bei Schlusslicht GFC Düren. Durch die Ergebnisse der Konkurrenz findet sich die Union nun auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder.
Dabei begannen die Solinger im Stadion Papiermühle in Düren absolut vielversprechend. Aggressiv und zweikampfstark übernahmen sie von Beginn an die Kontrolle über das Spielgeschehen und schnürten die defensiv orientierten Gastgeber in deren Hälfte ein. Es entwickelte sich ein handballähnliches Spiel, in dem die Gäste den Ball rund um den Strafraum laufen ließen, sich aber keine zwingenden Torchancen erspielten. Stattdessen gab es nach 17 Minuten die kalte Dusche. Nach einem Eckball brachte Stevovic den Ball vors Union-Tor, wo Robert Ciolek Keeper Tim Nixdorff aus 6 Metern keine Chance ließ. Schock für die Gäste, die sich nun zunehmends noch schwerer taten. Wenn dann doch mal schnell in die Spitze gespielt wurde, rannten die beiden flinken Spitzen Osei und Kyei mehrfach ins Abseits. Die einzige nennenswerte Möglichkeit vor der Pause hatte Erkan Ari, doch nach schönem Zuspiel von Enrico Kowski kam der Spielmacher der Union nicht mehr richtig an den Ball (32.).
Im zweiten Durchgang konnte man den Gästen den Willen deutlich anmerken, dass Spiel nun drehen zu wollen. Doch die Mittel blieben beschränkt. Viel ging weiterhin über Stefan Osman, der auf der linken Seite immer wieder wirbelte und der Aktivposten im Union-Spiel war. Aber genau wie seinen Kollegen fehlte auch ihm direkte Zug zum Tor. So blieben Chancen absolute Mangelware, verzweifelte Fernschuss-Versuche von Kapitän Adnan Gashi landeten jenseits des Dürener Tors (50., 62.). Auch die Umstellung von der Vierer- auf eine Dreierkette brachte keine Besserung bei der Union.
Statt dessen bekamen die Solinger 12 Minuten vor dem Abpfiff die Quittung. Aus 18 Metern zog Dürens Benjamin Thoma ab und traf ins linke untere Eck zum 2:0. Der ansonsten nahezu beschäftigungslose Torwart Tim Nixdorff sah dabei alles andere als glücklich aus. In der Schlussphase hätte Tobias Lenneper beinahe sogar noch auf 3:0 erhöht, traf aber nur die Latte.
Trainer Harald Becker war restlos bedient und kündigte schon einmal Konsequenzen an: "Bisher haben wir uns immer vor die Spieler gestellt. Aber in den kommenden Wochen werden sie jetzt mal die harte Hand zu spüren bekommen." Scheinbar kommen schwierige Zeiten auf die Kicker der Union zu.