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Samstag, Mai 13, 2006

Fusion der bergischen Handballclubs

Erschienen im Lokalsport der Westdeutschen Zeitung Wuppertal

Für die Handballfans im bergischen Land gibt es zur Zeit natürlich nur ein Thema: die Fusion des LTV Wuppertal und der SG Solingen zum neuen HC Bergisch Land. Ein Blick über die Stadtgrenze verrät: in Solingen gibt es deutliche Meinungsunterschiede zwischen Fans und dem Verein.
Udo Römer, erster Vorsitzender des Fanclubs SFC ´96, sieht den Zusammenschluß der beiden stärksten bergischen Vereine äusserst kritisch: „Ich halte gar nichts davon und kann mir nicht vorstellen, dass bei dieser Entscheidung auch nur annähernd an uns Fans gedacht wurde.“ Für große Verärgerung sorgt auch die Entscheidung, den Großteil der Spiele in der Bayer-Halle auszutragen, schließlich gibt es dort für die Fans grundlegende Probleme: „Ich werde mir für diese Halle keine Dauerkarte kaufen. Uns fehlt da auch einfach die Möglichkeit nach dem Spiel gemütlich noch ein Bier zu trinken.“
Auch im Forum der SG-Solingen-Homepage sind die Meinungen eindeutig: „Die SG ist verraten und verkauft worden“, heisst es, oder vom „Tod des Solinger Handballs“ ist die Rede. Verständnis für die Reaktion der Fans zeigt SG-Geschäftsführer Ernst-Robert Nouvertné: „Ich kann gut verstehen, dass sie erst einmal mit Unverständnis reagiert haben. Aber wichtig ist doch, dass wir nur mit gebündelten Kräften der beiden Vereine auf Dauer Erfolg haben können.“ Nun laufen Pläne, auch die treuesten Fans von der Fusion zu begeistern: „Wir werden Überzeugungsarbeit leisten, schließlich brauchen wir die Fans.“ Nouvertné kann den heißen Diskussionen im Forum aber auch durchaus positives abgewinnen: „Die hohe Beteiligung zeigt doch, wieviele mit dem Herzen dabei sind.“
SG-Kapitän Sebastian Hinze hofft darauf, dass alle Beteiligten einen Kompromiss finden: „Natürlich war das für alle sehr überraschend, aber wir müssen jetzt an einem Strang ziehen. Dafür brauchen wir um so mehr unsere Zuschauer.“ Denn „nur wenn die neue Heimhalle am Sonnborner Kreuz zu einer Festung wird, können die sportlichen Ziele erreicht werden“, so Hinze weiter.
In den kommenden Tagen will die Vereinsführung der SG ein Gespräch mit den Fans suchen, um frühzeitig Probleme aus der Welt zu schaffen und auch den Fans eine Perspektive zu bieten.