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Montag, März 19, 2007

Kulturschock an der Copacabana

Erschienen im Remscheider Generalanzeiger

Die Brasilianer sind bekannt für ihren Rhythmus im Blut, für ihre Sambatänze und sportlich gesehen für ihre technisch exzellente Art, Fußball zu spielen. Nicht umsonst ist die "Selecao" die einzige Nation, die es schon fünfmal zum Weltmeistertitel gebracht hat.

Und auch sonst sind die Brasilianer ein äußerst sportbegeistertes Volk. In naher Zukunft werden die Bewohner Rio de Janeiros wohl aber einen kleinen sportlichen "Kulturschock" erleben - im positiven Sinne. Anke Hindrichs-Kotthaus und Barbara Brucks fliegen nämlich Anfang April zur Copacabana, um dort Pionierarbeit in Sachen "Nordic Walking" zu betreiben.

Die Idee entstand im Oktober letzten Jahres. Anke Hindrichs-Kotthaus, ausgebildete Fitnesstrainerin und Inhaberin der Sprachschule "Step-into-English" in Wermelskirchen, besuchte in Rio de Janeiro ihren dort berufstätigen Mann Michael und zeigte sich spontan begeistert vom dortigen Sportinteresse. "Da ist an jeder Ecke ein Fitnessstudio", berichtet Hindrichs-Kotthaus.

Auf der vier Kilometer langen Strecke an der berühmten Copacabana tummeln sich auf einer extra für Sportler angelegten Spur etliche Läufer, Inline-Skater und sonstige Fitness-Fans. Aber eben keine Nordic Walker.

Pilotprojekt in nur vier Monaten Zurück in Wermelskirchen entwickelte Anke Hindrichs-Kotthaus zusammen mit Freundin Barbara Brucks, ihrerseits Betreiberin der Nordic-Walking-Schule Bergisch Land, innerhalb von vier Monaten das Pilotprojekt. "Es hat uns einfach in den Fingern gejuckt, diese Herausforderung anzunehmen", verdeutlicht Brucks.

Über das Internet wurden in Rio deutschsprachige Teilnehmer für den zweiwöchigen Kurs gesucht und auch gefunden. Zudem sollen und können einheimische natürlich spontan einsteigen. Das ausgearbeitete Programm beinhaltet neben neuartigen Nordic-Walking-Techniken (u.a. Beach Walk) und der absoluten Weltneuheit XCO-Walking, ein Laufprogramm, Workout-Stunden, sowie Tai Chi und Wellness-Training. Kombiniert wird das ganze mit einem vollkommen neuartigen Sprachtraining (English on the run, Talk&Walk), welches das Erlernen der englischen Sprache in der Bewegung ermöglicht.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass man in Bewegung weitaus effektiver lernt. "Wir wollten neue Wege gehen", beschreibt Barbara Brucks die ungewöhnliche Einstiegsmethode der ab Ende April auch im Bergischen Land stattfindenden Kurse.

Besonders gespannt sind die beiden "Pioniere", wie die neue Sportart bei den Einheimischen Rios ankommt: "Schon spannend, wie die Leute vor Ort reagieren." Gibt es eine positive Resonanz, können sich Anke Hindrichs-Kotthaus und Barbara Brucks vorstellen, einen derartigen Sportevent vor Ort zu wiederholen.