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Montag, Juli 04, 2005

Den 100-Kilometer-Lauf von Biel "gehend erlebt"

erschienen im Remscheider Generalanzeiger
Ein Marathon gilt für viele Sportler als die Herausforderung schlechthin. Rudolf Filler aus Remscheid sind die knapp 43 Kilometer aber nicht genug. Der 69-jährige Ausdauersportler hat sich höhere Ziele gesetzt und vor knapp drei Wochen zum zweiten Mal den 100-Kilometer-Lauf von Biel gemeistert.

Das Besondere dabei: wegen diverser altersbedingter Blessuren läuft der Remscheider nicht. Er geht . . .Es begann an der Talsperre "Ich bin schon immer gerne gewandert", versichert Filler, der aber nie einem Verein angehörte. In den 50er-Jahren, als es kaum organisierte Läufe gab, begann er damit, die Remscheider Talsperre zu umrunden. Es entwickelte sich eine Leidenschaft, die ihn zum Weltenbummler werden ließ. In seiner ereignisreichen Vergangenheit bestieg er unter anderem den Chimborazo in Ecuador (6300 m hoch), den Island Peak in Nepal (6189 m) und den Kilimandscharo in Tansania (5895 m). Hinzu kommen so gut wie alle höheren Berge in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei genießt er in erster Linie die Schönheit der Natur und deren Schöpfer: "Es ist toll, die Größe von Gott zu spüren und zu merken, wie klein der Mensch dagegen ist!" Sein Motto bei all der Schufterei: "Sich selbst zu bekämpfen, ist der schwerste Kampf. Sich selbst zu besiegen, ist der schönste Sieg!" Auf die Idee, an einem Ultra-Marathon teilzunehmen, hat ihn sein Jugendfreund Gerd Rauen gebracht. Zusammen mit ihm durchquerte Filler schon die gesamten Wanderwege im Bergischen Land, bis ihn Rauen 1999 zur Teilnahme in Biel animierte. Vor fast genau fünf Jahren meisterte Rudolf Filler die 100 km in 16 Stunden und 45 Minuten, dieses Jahr steigerte er sich sogar noch. Nach 16 Stunden und 23 Minuten überquerte er, auch dank der Unterstützung seiner Frau Ingrid, mit der er seit 35 Jahren verheiratet ist, die Ziellinie.

Ein toller Erfolg, schließlich spielt auch mit 69 Jahren der Ehrgeiz eine wichtige Rolle: "Eigentlich will ich immer nur ankommen. Doch wenn einer in Reichweite ist, will man den schon überholen." Ob er auch in Zukunft noch einmal in Biel an den Start geht, macht Rudolf Filler von zwei Faktoren abhängig: "Wenn Gott mir die Gesundheit schenkt, will ich in fünf Jahren noch einmal dort starten. Aber auch nur, wenn mein Freund Gerd mitkommt!"