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Dienstag, April 10, 2007

Der ganz persönliche Aufstieg

Erschienen im Remscheider Generalanzeiger

Er ist der mit Abstand torgefährlichste Abwehrspieler der 2. Fußball-Bundesliga und rangiert mit acht Treffern auf Platz 14 der aktuellen Torjägerliste. Thomas Kleine spielt für Greuther Fürth eine bärenstarke Saison und besitzt großen Anteil an den immer noch akuten Aufstiegshoffnungen der Franken.

Seinen ganz persönlichen Aufstieg hat der Wermelskirchener indes schon längst unter Dach und Fach gebracht. Bei Bundesligist Hannover 96 unterschrieb Kleine unlängst einen Vertrag bis 2010.

"Schon etwas überraschend, wie gut es für mich in dieser Saison läuft", gibt Kleine zu, der in der Rangliste der notenbesten Verteidiger im Kicker hinter Maik Franz (Karlsruhe) den zweiten Platz belegt. Mit Fürth kämpfte er sich mit zuletzt fünf Siegen in Folge wieder an die Aufstiegsplätze heran, nachdem es vor ein paar Monaten noch um den Klassenerhalt ging. Die Chancen, den MSV Duisburg vom dritten Platz zu verdrängen, sieht der Kapitän gegeben: "Wenn wir so weiterspielen wie zuletzt, haben wir mit Sicherheit eine Chance."

In der Phase, als es bei den Franken alles andere als gut lief, machte sich Thomas Kleine seine Gedanken. "Wir waren in den letzten Jahren immer knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt. Als es dieses Jahr auch nicht danach aussah, kamen mir die Angebote gerade recht." In Karlsruhe, Rostock und Aachen fanden Kleines Leistungen starke Anerkennung, und so zeigten sie großes Interesse am 1,91 m langen Abwehrspieler.

Den entscheidenden Ausschlag gaben dann die Gespräche mit Hannover 96 und Trainer Dieter Hecking. "Sie haben mir wirklich gezeigt, dass sie mich unbedingt haben wollen", beschreibt Kleine. Nun will er Fürth möglichst als Aufsteiger verlassen ("Einen schöneren Abschied kann man ja gar nicht feiern") und ab der kommenden Spielzeit den Konkurrenzkampf mit Leuten wie Frank Fahrenhorst aufnehmen.

Schon in Leverkusen sammelte Kleine in der Saison 2002/2003 Bundesliga-Erfahrungen, "aber damals war ich noch nicht so weit", erinnert sich "Tommi". Mittlerweile hat er sich in Fürth zum Führungsspieler entwickelt und eine satte Portion Selbstvertrauen getankt. "Wenn ich mir die Aufgabe in Hannover nicht zugetraut hätte, wäre ich in Fürth geblieben. Aber ich will mir selbst auch einfach beweisen, dass ich es in der Bundesliga packe."

Ende Mai steht der Umzug in Niedersachsens Hauptstadt an, eine Wohnung für sich und Freundin Vanessa hat er dort bereits gefunden. Auf diesem Weg wird er dann garantiert mal wieder bei seiner Familie und Freunden in Wermelskirchen vorbeischauen. "Die Zeit für Heimatbesuche ist leider knapp bemessen", bedauert Kleine.