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Donnerstag, März 22, 2007

Den Vorbildern ganz nah

Erschienen im Solinger Tageblatt am 22. März 07

Ihre großen Vorbilder spielen nur ein paar Meter entfernt. Wenn die Footballer der Solingen Paladins zur Trainingseinheit am Weyersberg schreiten, blicken sie voller Bewunderung auf das Baseballstadion der Solinger Alligators. Von einem ähnlichen Werdegang wie dem des amtierende Deutschen Baseball-Meisters sind die Footballer zwar noch weit entfernt, doch die Strukturen des noch jungen Vereins wachsen immer mehr.
Am 31. März des letzten Jahres wurden die Paladins gegründet um den Football-Sport in Solingen wieder aufleben zu lassen. Damals noch mit einigen Zweifeln behaftet machte sich der junge Vorstand um den Präsidenten Dominic Hardt daran, einen komplett neuen Verein auf die Beine zu stellen und zu etablieren. Nach nun knapp einem Jahr können die Verantwortlichen ein bemerkenswertes Fazit ziehen. „Es läuft absolut phantastisch“, beschreibt Dominic Hardt, „alle unsere Erwartungen wurden weit übertroffen.“ Tatsächlich umfasst der Verein mittlerweile 80 Mitglieder, darunter einen fünfköpfigen Trainerstab, eine Cheerleader-Abteilung und ein schlagkräftiges Team was demnächst in den Liga-Betrieb einsteigen will. Auch die Merchandise-Abteilung läuft auf Hochtouren. Von Caps, über Jacken, Pullis und T-Shirts zieren schon zahlreiche Kleidungsstücke das Wappen der Paladins.
„Alles was wir selbst in der Hand haben läuft prima“, stellt Pressesprecher Nils Gerken klar und spielt damit auf die eher unglückliche Lage des Spielbetriebs an. Nachdem einer Mannschaft (Steinfurt Red Raiders) die Lizenz verweigert wurde, und die Niederrhein Thunderbirds zurück zogen, gehören nur noch vier Teams der Landesliga NRW an. Wie sich der Spielplan dadurch verändert steht noch nicht fest. Bis zum eigentlichen Saisonstart im Mai wollen sich die Paladins aber durch Freundschaftsspiele in Recklinghausen (7. April), in Aachen (21. April) und zu Hause gegen einen noch nicht feststehenden Gegner (28. April) auf die Saison einstimmen.
Headcoach Jens Merten kann es jedenfalls kaum noch abwarten, endlich mit seinen Jungs in den Spielbetrieb einzusteigen: „Wir haben ein gutes Gefüge, eine tolle Teamatmosphäre und genügend spielerisches Niveau. Auch wenn die Liga schwer einzuschätzen ist: wir wollen sofort aufsteigen.“ Von den gewachsenen Strukturen zeigt sich der ehemalige Spieler der Hurricanes begeistert: „Der Verein gewinnt immer mehr an Professionalität. Ich sehe hier eine echte Perspektive.“
Auch Dominic Hardt blickt optimistisch in die Zukunft und hofft dem großen Vorbild von nebenan zumindest annähernd nacheifern zu können. „Was die Alligators im Laufe der Jahre aufgebaut haben, ist schon bemerkenswert. So schwebt mir das auch vor.“ Als eine der wichtigsten Aufgaben hat der Präsident der Paladins, ganz nach dem großen Vorbildverein, die Jugendarbeit ausgemacht. Ab dem Sommer soll es auch im Nachwuchsbereich eine Football-Mannschaft geben.

Extra:
- die Paladins trainieren Montags (20.30 bis 22 Uhr) in Hilden, Sportplatz Hoffeldstraße, und Samstags (18.30 bis 20.30 Uhr) auf dem Weyersberg.
- die Cheerleader trainieren ebenfalls zweimal pro Woche. Samstags (12 bis 14 Uhr) in der Turnhalle Klauberger Straße, Donnerstags (18.30 bis 20 Uhr) in der Gymnastikhalle Liebigstraße
- weitere Infos gibt es unter www.solingen-paladins.de

Montag, März 19, 2007

Kulturschock an der Copacabana

Erschienen im Remscheider Generalanzeiger

Die Brasilianer sind bekannt für ihren Rhythmus im Blut, für ihre Sambatänze und sportlich gesehen für ihre technisch exzellente Art, Fußball zu spielen. Nicht umsonst ist die "Selecao" die einzige Nation, die es schon fünfmal zum Weltmeistertitel gebracht hat.

Und auch sonst sind die Brasilianer ein äußerst sportbegeistertes Volk. In naher Zukunft werden die Bewohner Rio de Janeiros wohl aber einen kleinen sportlichen "Kulturschock" erleben - im positiven Sinne. Anke Hindrichs-Kotthaus und Barbara Brucks fliegen nämlich Anfang April zur Copacabana, um dort Pionierarbeit in Sachen "Nordic Walking" zu betreiben.

Die Idee entstand im Oktober letzten Jahres. Anke Hindrichs-Kotthaus, ausgebildete Fitnesstrainerin und Inhaberin der Sprachschule "Step-into-English" in Wermelskirchen, besuchte in Rio de Janeiro ihren dort berufstätigen Mann Michael und zeigte sich spontan begeistert vom dortigen Sportinteresse. "Da ist an jeder Ecke ein Fitnessstudio", berichtet Hindrichs-Kotthaus.

Auf der vier Kilometer langen Strecke an der berühmten Copacabana tummeln sich auf einer extra für Sportler angelegten Spur etliche Läufer, Inline-Skater und sonstige Fitness-Fans. Aber eben keine Nordic Walker.

Pilotprojekt in nur vier Monaten Zurück in Wermelskirchen entwickelte Anke Hindrichs-Kotthaus zusammen mit Freundin Barbara Brucks, ihrerseits Betreiberin der Nordic-Walking-Schule Bergisch Land, innerhalb von vier Monaten das Pilotprojekt. "Es hat uns einfach in den Fingern gejuckt, diese Herausforderung anzunehmen", verdeutlicht Brucks.

Über das Internet wurden in Rio deutschsprachige Teilnehmer für den zweiwöchigen Kurs gesucht und auch gefunden. Zudem sollen und können einheimische natürlich spontan einsteigen. Das ausgearbeitete Programm beinhaltet neben neuartigen Nordic-Walking-Techniken (u.a. Beach Walk) und der absoluten Weltneuheit XCO-Walking, ein Laufprogramm, Workout-Stunden, sowie Tai Chi und Wellness-Training. Kombiniert wird das ganze mit einem vollkommen neuartigen Sprachtraining (English on the run, Talk&Walk), welches das Erlernen der englischen Sprache in der Bewegung ermöglicht.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass man in Bewegung weitaus effektiver lernt. "Wir wollten neue Wege gehen", beschreibt Barbara Brucks die ungewöhnliche Einstiegsmethode der ab Ende April auch im Bergischen Land stattfindenden Kurse.

Besonders gespannt sind die beiden "Pioniere", wie die neue Sportart bei den Einheimischen Rios ankommt: "Schon spannend, wie die Leute vor Ort reagieren." Gibt es eine positive Resonanz, können sich Anke Hindrichs-Kotthaus und Barbara Brucks vorstellen, einen derartigen Sportevent vor Ort zu wiederholen.